Q Acoustics 5040 im Test: Liebe zum Detail (2024)

In Kürze
Die Q Acoustics 5040 bietet dir viel Potenzial für eine noch relativ günstige, gut klingende HiFi-Anlage. Brillante Höhen und saubere Mitten stehen beim Klang im Vordergrund, das letzte bisschen Tiefbass eher nicht.

Vorteile

  • Detailreicher Klang
  • Hoher Wirkungsgrad
  • Spikes mit Gummischuhen

Nachteile

  • Tiefbass könnte druckvoller sein

Q Acoustics ist in der HiFi-Szene dafür bekannt, möglichst viel klangstarke Technik in verhältnismäßig günstige Lautsprecher zu stecken. Die erst kürzlich vorgestellte 5000er-Serie soll da keine Ausnahme machen. Mit gerade einmal 1.300 Euro für das Paar befindet sich die Q Acoustics 5040 als kleinere von zwei angekündigten Standlautsprechern noch im gehobenen Einstiegsbereich, soll klanglich aber mit deutlich teureren Lautsprechern mithalten können. Wie sich die 5040 in unserem Test geschlagen hat, erfährst du hier.

Die Q Acoustics 5040 im Detail

Auf den ersten Blick ähnelt die Q Acoustic 5040 stark der günstigeren Schwester Q Acoustic 3050i. Das Flaggschiff der 3000er-Serie konnte sich bereits als eine dringende Empfehlung in der Lautsprecherklasse bis 1.000 Euro etablieren. Auch die im Vergleich etwas kleinere 5040 – das 5000er-Flaggschiff 5050 ist noch nicht auf dem Markt – setzt auf zwei Tiefmitteltöner, zwischen denen sich eine Hochtonkalotte befindet. Letztere fällt mit 25 Millimetern Durchmesser etwas größer aus als bei der 3050i, die Tiefmitteltöner sind mit ihren 125 Millimetern genau vier Zentimeter kleiner als die der günstigeren Alternative.

Das hat aber nichts zu sagen, denn Q Acoustics setzt bei der 5000er-Serie zum ersten Mal den neu entwickelten C³-Treiber ein. Dessen Membran soll die Vorteile, die geradlinige Kegelmembranen bei der Basswiedergabe bieten, mit einem guten Abstrahlverhalten im Mitteltonbereich verbinden. Möglich macht das laut Q Acoustics eine durchgehend geschwungene Form. C³ (gesprochen: “C cubed”) steht dabei eingängiger Weise für “Continuous Curved Cone”.

Egal, ob kleine Aktivbox M20, Regalbox 3020i oder halt Standlautsprecher wie die 5040: Q Acoustics vertraut bei allen Modellen auf spezielle Gehäuseversteifungen. Dabei werden die Wände der Lautsprecher an genau berechneten Stellen verstrebt. Das soll unliebsamen Eigenresonanzen den Garaus machen. Darüber hinaus verstecken sich im Gehäuse der Q Acoustics 5040 zwei lange Röhren, die von außen nicht sichtbar sind. Diese agieren als Helmholtz-Resonatoren und sollen so Druckunterschiede im Inneren ausgleichen und Resonanzen unterdrücken.

Um auch die letzten Vibrationen unschädlich zu machen, ist die Innenseite der Schallwand mit Butylkautschuk beschichtet. Zuletzt befindet sich der empfindliche Hochtöner in einem vom restlichen Lautsprecher entkoppelten Gehäuse.

Klang: Brillante Höhen, vornehmer Bass

Wir starten unseren Hörtest mit Empty Pockets von John Blek. Neben der weichen Stimme Bleks fällt uns im Refrain besonders die Base Drum positiv auf. So eine große Membran schickt nämlich nicht nur einen Impuls in den Raum, sondern benötigt auch etwas Zeit, um sich wieder zu beruhigen. Wir maßen uns an, sogar dieses leise Ausschwingen hören zu können. Das spricht für gut kontrollierte – und leichtgängige Basstreiber.

Auch John Bleks Stimme klingt sehr realistisch, mit einem guten Ohr für Details. Anders sieht es mit den Vocals im Hintergrund aus. Diese stellen den Lautsprecher vor größere Schwierigkeiten, als neulich erst die Focal Aria 926. Dem französischen Lautsprecher gelang es deutlich besser, die verschiedenen Akteure auf der Klangbühne voneinander zu trennen. Bei dem fast dreifachen Preis ist das aber auch kein Wunder. Dass der Unterschied nicht noch weit größer ausfiel, kann 5040 hingegen voll und ganz gutgeschrieben werden.

Von sanftem Gitarrengedudel wechseln wir zu harten Metal-Klängen. Amon Amarth darf mit Varyags of Miklagaard unser Hörstudio auseinandernehmen. Das für ein Metal-Album erfreulich harmonisch gemixte Album Twilight of the Thunder God kippt plötzlich etwas in Richtung Höhen und hoher Mitten. Das setzt Gitarren und Becken schön in Szene, nimmt aber der tief grölenden Stimme Johan Heggs und Fredrik Anderssons Base Drum einen Teil ihrer Kraft. Somit ähnelt die Q Acoustics 5040 in den Höhen der etwa 200 Euro günstigeren Canton GLE 90.

Während die größere Canton beim Bass herzhaft aus dem Vollen schöpft, geht die Q Acoustics 5040 im Tieftonbereich etwas vorsichtiger zu Werke. James Blake lässt mit Limit To Your Love gerne den gesamten Hörraum erzittern. Das schafft auch die 5040, doch scheint sie ein paar Hertz früher auf die Bremse zu treten. Das kann man durchaus auch als Pluspunkt sehen.

Oftmals versuchen Hersteller um Biegen und Brechen noch das letzte Quäntchen Bass aus den Lautsprechern zu quetschen, ohne Rücksicht auf Verluste in Form von Verzerrungen oder Portgeräuschen. Beides konnten wir bei der Q Acoustic auch unter Extrembedingungen und hohen Pegeln nicht feststellen. Stattdessen hat die Q Acoustics ihre Treiber fest im Griff und lässt sie nur schwingen, wenn unser HiFi-Verstärker – ein Rotel RA-1592 Mk2 – das auch will.

Ein letztes Mal wenden wir uns dem Hochtöner zu: Florence + the Machine dürfenKing zum Besten geben. Florence Welchs Stimme, die noch auf den ersten Alben Glas schneiden kann, ist auf Dance Fever deutlich sanfter abgemischt. Dennoch schafft es die Q Acoustics 5040 ihre außergewöhnliche Stimme prägnant und klar umrissen vor dir in den Raum zu setzen. Für einen Lautsprecher dieser Preisklasse ist das eine tolle Leistung: Charakterstärken herausstellen, aber aufhören, bevor es anfängt zu nerven.

Wie die Q Acoustics 5040 im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten Standlautsprechern ausfällt, verrät dir ein Blick in unsere Bestenliste:

Die Q Acoustics 5040 in der Praxis

Die Q Acoustics 5040 gehen bei einem Wirkungsgrad von 91,5 dB an 2,83 Volt bei einem Meter Messabstand sehr gutmütig mit den Ressourcen deines HiFi-Verstärkers um. Grundsätzlich solltest du dich eh nie von Wattzahlen in der Wahl deines Verstärkers beeinflussen lassen, wie wir in unserem Ratgeber klarstellen. Musik in ausreichender Lautstärke kommt auch mit Wattzwergen aus den Q Acoustics 5040. Und zwar sehr erwachsen, wie unser Klangtest klarstellen konnte. Wenn du das Design der 5040 magst, aber lieber ganz auf einen Verstärker verzichten möchtest, könnte hingegen die aktive Q Acoustics M40 etwas für dich sein.

Statt auf die Kraftquelle solltest du mehr auf die richtige Aufstellung deiner Lautsprecher achten. Denn eine halbe Stunde in die Ausrichtung zu investieren, danken dir die 5040 mit einer deutlich genaueren Bühnenabbildung. Auch mit dem Abstand von Zimmerwänden – und -ecken kannst du experimentieren. Sollte sich dder Bass in deinem Zimmer etwas zu sehr stauen, legt dir Q Acoustics zwei schwarze Schwämme bei. Die kannst du in die Bassreflexöffnungen auf der Rückseite beider Lautsprecher stopfen. So schwächst du den Bass etwas ab.

Für den festen Stand sorgen wie bei der Q Acoustics 3050i vier mit Gummischuhen versehene Spikes. Die beiden vorderen schraubst du direkt ins Gehäuse, die hinteren beiden stecken in den Alu-Auslegern. Das sorgt für höhere Stabilität. Da die Lautsprecher aber auch damit noch auf recht schlankem Fuß stehen – und auch nicht sonderlich schwer sind – solltest du dennoch ein Auge auf Kinder und Haustiere haben.

Auch das Terminal auf der Rückseite erinnert stark an das der 3050i. Zwei breite, aber flache Schraubklemmen mit Löchern für Bananenstecker. Die Schrauben bestehen jetzt jedoch komplett aus Metall und sind leicht im Gehäuse versenkt.

Design: Minimalismus mit kleinen Details

Q Acoustics verfolgt bei allen Lautsprechern die gleiche reduzierte Designsprache: ein möglichst einheitliches Gehäuse mit mehr oder weniger abgerundeten Kanten und dunklen Treibermembranen. Die Q Acoustics 5040 macht hier keine Ausnahme, umgibt die Treiber jedoch mit einer schwarzen Schallwand aus Acryl und Butylkautschuk. So wirkt der Lautsprecher auf den ersten Blick etwas düsterer als die günstigere 3050i, gleichzeitig aber auch etwas hochwertiger. Auf Wunsch verschwindet die Schallwand hinter der schwarzen, mit dem Firmenlogo versehenen Abdeckung. Die hält magnetisch, auf unschöne Fixierlöcher in der Front kannst du also verzichten.

Auch die Ausleger für die hinteren Spikes folgen zwar im Grunde der Konstruktion der 3050i, sind aber deutlich edler ausgeführt. Ausgehöhlt und silbrig glänzend bilden die Stützen einen schönen Kontrast zum dunklen Korpus des Lautsprechers. Neben der hier vorgestellten Variante in Schwarz, gibt es die Q Acoustics 5040 auch noch in Weiß, Eichen- und Rosenholz-Optik.

Unser Fazit zur Q Acoustics 5040

Mit der Q Acoustics 5040 kannst du dir mit wenig Geld den Grundstein für eine vollwertige und klangstarke HiFi-Anlage legen. Detailverliebt und mit zurückhaltendem, aber gut kontrolliertem Bass machen sie vieles richtig. So ist die 5040 weit mehr als ein bloßer Einstieg in die HiFi-Welt. Denn sie kommt zwar mit einfacheren Verstärkern gut zurecht, zeigt aber auch deutlich auf, was ihre Zuspieler auf dem Kasten haben.

Technische Daten
Wege 2
Treiber 3 (1x Hochtöner, 2x Tiefmitteltöner)
Anschlüsse Single-Wiring
Frequenzbereich 39 Hz – 30 kHz (-6 dB)
Wirkungsgrad 91,5 dB (2,83 V @ 1 m)
Abmessungen (BxHxT) 361 x 967 x 293 mm
Gewicht 18 kg
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß, Eiche, Rosenholz
Paarpreis 1.299 Euro

Keine Lust auf Kabelsalat? Alle von uns getesteten Aktivlautsprecher findest du in unserer Bestenliste:

Weiterführende Links:

  1. Q Acoustics 3050i im Test – So günstig geht HiFi
  2. Test Q Acoustics 3020i: Die besten Regal-Lautsprecher unter 400 Euro?
  3. Q Acoustics M40 im Test: Aktiver Kampfzwerg für kleines Budget
  4. Die besten Standlautsprecher
Q Acoustics 5040 im Test: Liebe zum Detail (2024)
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Author: Neely Ledner

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