Vorbörslicher Handel (Pre-Market) - Erklärung (2024)

Vorbörslicher Handel (Pre-Market) - Erklärung (1) Autor: Philipp Berger

Inhalt

Vorbörslicher Handel (englisch: „Pre-Market Trading“) ist der Zeitraum der Handelsaktivitäten, der vor der regulären Börsensitzung stattfindet. Viele Anleger und Händler beobachten die vorbörsliche Handelsaktivität, um die Stärke und Richtung des Marktes in Erwartung der regulären Handelssitzung zu beurteilen.

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Vorbörslicher Handel – Definition & Bedeutung

Der vorbörsliche Handel bezieht sich bezieht sich auf die Handelsaktivitäten, die in den frühen Tagesstunden vor der regulären Handelszeiten der Börsen stattfinden. Ein vorbörslicher Handel ist häufig von einem begrenzten Handelsvolumen und einer begrenzten Liquidität gekennzeichnet. Daher sind größere Geld-Brief-Spannen (Bid-Ask-Spreads) üblich.

Viele Retail-Broker bieten den vorbörslichen Handel an, schränken aber möglicherweise die Orderarten ein, die während der vorbörslichen Zeit verwendet werden können. Üblicherweise werden keine Marktorders ausgeführt, sondern Limit Orders.

Hinweis: Die regulären Handelszeiten in Deutschland sind etwa für XETRA von 09:00 bis 17:30 Uhr. An den US-Börsen, wie z.B. der NYSE oder NASDAQ findet der reguläre Handel von 09:30 bis 16:00 Uhr US-Ostküstenzeit (Eastern Time) bzw. von 15:30 bis 22:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) statt.

Vorbörslicher Handel in den USA: Zeiten

Der vorbörsliche Handel in den USA findet in der Regel zwischen 8:00 und 9:30 Uhr ET (14:00 – 15:30 Uhr MEZ) statt, kann aber je nach Broker auch schon um 4:00 Uhr ET (10:00 Uhr MEZ) starten. Zu dieser Uhrzeit ist die Handelsaktivität normalerweise sehr gering und es kann sein, dass nicht alle Wertpapiere handelbar sind.

Ab 8:00 Uhr ET (14:00 Uhr MEZ) nimmt das Handelsvolumen auf breiter Front zu, insbesondere bei Aktien, die aufgrund von Nachrichten, wie frisch verkündeter Quartalszahlen, eine Kurslücke nach oben (Gap-Up) oder unten (Gap-Down) aufweisen können.

Vorbörsliche Handel in Deutschland

In Deutschland findet der vorbörsliche Handel in der Regel zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr an jedem Handelstag statt.Neben den üblichen Premarket-Zeiten bieten einige Handelsplattformen Privatanlegern die Möglichkeit, außerbörslich zu handeln. Beim Direkthandel, auch Over-the-Counter oder (OTC)-Handel genannt, werden die Geschäfte direkt zwischen den Parteien abgewickelt und können z.B. ab 7.30 Uhr oder auch samstags und sonntags stattfinden.

Vorbörsliches Handelsvolumen & Kursnotierungen

Am frühen Morgen gibt es für viele Einzelaktien in der Regel keine Neuigkeiten, weshalb auch der vorbörsliche Handel keine außergewöhnlichen Kursbewegungen zeigt. Auch die Liquidität selbst ist äußerst gering, da für die meisten Aktien nur sogenannte Stub Quotes angezeigt werden. Ausnahmen können Sondersituationen wie Quartalszahlen oder die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten wie z.B. US-Arbeitsmarktdaten sein.

Indexbasierte börsengehandelte Fonds (ETF), wie der SPDR S&P 500 ETF, weisen aufgrund des Handels mit den hingegen durchaus liquidere Kursnotierungen auf. Viele der am weitesten verbreiteten Top-Holdings in den Benchmark-Indizes können sich ebenfalls bewegen, wenn die S&P 500-Futures eine deutliche Kurslücke nach oben oder unten aufweisen.

Info: Stub Quotes sind Limit Orders, die deutlich über oder unter dem aktuellen Marktpreis einer Aktie liegen und nicht zur Ausführung bestimmt sind. Sie dienen in erster Linie dazu, die regulatorischen Anforderungen an Market Maker zu erfüllen. Nach diesen Vorschriften müssen Geld- und Briefkurse fortlaufend zur Verfügung gestellt werden.

Vorteile des vorbörslichen Handels

Da der Pre-Market – je nach Basiswert – recht illiquide ist, bietet der frühe Handel nur wenig Vorteile. Der wichtigste Vorteil des vorbörslichen Handels ist die Möglichkeit, früh auf Reaktionen auf Nachrichtenmeldungen wie beispielsweise frisch verkündeten Quartalszahlen reagieren zu können.

Das begrenzte Volumen kann jedoch den Eindruck von Stärke oder Schwäche erwecken, der sich im weiteren Handel als trügerisch und falsch erweisen kann, wenn der Markt öffnet und das „echte“, breite Handelsvolumen zu Tragen kommt.

Nachteile des vorbörslichen Handels

Aufgrund außergewöhnlich großer Bid-Ask-Spreads kann es im Pre-Market bei mangelnder Handelserfahrung zu unerwartet ungünstigen Kursausführungen und somit bereits initial zu Kursverlusten kommen. Die vorbörslichen Indikationen (Pre-Market-Kurse) für eine Aktie können für Händler irreführend sein und sollten mit Vorsicht interpretiert werden.

So können Aktien Pre-Market stark erscheinen, nur um dann bei der normalen Markteröffnung an den US-Börsen, um 9:30 Uhr EST (15:30 Uhr MEZ), die Richtung zügig zu wechseln. Daher sollten eher erfahrene Händler den vorbörslichen Handel in Betracht ziehen.

Vorbörslicher Handel vs. nachbörslicher Handel

In den USA beginnt der nachbörsliche Handel (engl. „After-Hours Trading“) um 16:00 Uhr ET (22:00 MEZ) nach Schließung der wichtigsten US-Börsen. Der nachbörsliche Handel kann bis 20.00 Uhr ET (02:00 MEZ) dauern, obwohl das Volumen in der Regel viel früher abnimmt.

In Deutschland ist ein nachbörslicher Handel bis 22:00 Uhr möglich, mit Ausnahme von bestimmten Börsenfeiertagen. An solchen Tagen kann der Handel, je nach Wertpapier, bis 20:00 Uhr begrenzt sein.

Ausweitung der Börsenhandelszeiten

Der nachbörsliche Handel wurde tatsächlich vor dem vorbörslichen Handel eingeführt. Die New Yorker Börse führte den nachbörslichen Handel 1991 ein, indem sie die Handelszeiten um eine Stunde verlängerte. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die zunehmende Konkurrenz der internationalen Börsen in London und Tokio sowie diverser privater Börsen, die bereits mehr Handelsstunden anboten.

Im Laufe der Jahre, insbesondere aufgrund der wachsenden Durchdringung des Internets sowie der damit einhergehenden zunehmenden Digitalisierung der Börsen, begann die NYSE, die Anzahl der für den Handel verfügbaren Stunden auszuweiten und erlaubte schließlich den vorbörslichen Handel zwischen 4.00 und 9.30 Uhr ET (10:00 bis 15:30 Uhr MEZ) morgens.

Häufige Fragen

Was ist vorbörslicher Handel?

Der vorbörsliche Handel bezeichnet die Handelsaktivitäten vor der regulären Börsensitzung, in der Regel zwischen 8:00 und 9:30 Uhr ET (14:00 - 15:30 Uhr MEZ) in den USA und zwischen 8:00 und 9:00 Uhr in Deutschland an jedem Handelstag.

Wo kann man vorbörsliche Kurse sehen?

In Deutschland und den USA können vorbörsliche Kurse über Finanznachrichtenportale, Online-Brokerage-Plattformen und die Websites der jeweiligen Börsen abgerufen werden. Viele Finanznachrichtenportale und Marktanalysetools bieten ebenfalls Echtzeitdaten und Analysen zum vorbörslichen Handel an.

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FAQs

Vorbörslicher Handel (Pre-Market) - Erklärung? ›

Was ist vorbörslicher Handel? Der vorbörsliche Handel bezeichnet die Handelsaktivitäten vor der regulären Börsensitzung, in der Regel zwischen 8:00 und 9:30 Uhr ET (14:00 - 15:30 Uhr MEZ) in den USA und zwischen 8:00 und 9:00 Uhr in Deutschland an jedem Handelstag.

Was ist der Pre Market? ›

Unter Pre-Market-Movern oder auch vorbörslichen Werten versteht man diese, welche sich nach Börsenschluss und vor der Markteröffnung am nächsten Morgen bewegen.

Wie funktioniert der vorbörsliche Handel? ›

Vorbörslicher Handel ist der Handel, der vor dem eigentlichen Beginn des Börsentages stattfindet. Der vorbörsliche Handel wird telefonisch oder über das Internet abgewickelt und findet meist ohne Überwachung durch die Börsenaufsicht statt. Viele Broker geben ihren Kunden die Möglichkeit zum vorbörslichen Handel.

Wann öffnet premarket? ›

So geht die Pre-Market-Session von 4:00 Uhr bis 9:30 Uhr und die After-Market-Session von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr Ortszeit. Das Handelsvolumen außerhalb der regulären Handelszeiten ist allerdings deutlich geringer.

Kann ich auch nach Börsenschluss Aktien verkaufen? ›

Der Aktienhandel findet größtenteils zu den regulären Börsenöffnungszeiten statt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bereits vor Börseneröffnung (vorbörslich) so wie nach Handelsschluss (nachbörslich) Aktien zu kaufen und zu verkaufen.

Wann beginnt vorbörslicher Handel USA? ›

Der vorbörsliche Handel bezeichnet die Handelsaktivitäten vor der regulären Börsensitzung, in der Regel zwischen 8:00 und 9:30 Uhr ET (14:00 - 15:30 Uhr MEZ) in den USA und zwischen 8:00 und 9:00 Uhr in Deutschland an jedem Handelstag.

Wann ist die beste Zeit Aktien zu verkaufen? ›

Das Ergebnis ist: Wie der frühe Börsenhandel ist auch die Stunde vor Börsenschluss zwischen 15 und 16 Uhr eine der besten Zeiten, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen, da es hier zu starken Kursschwankungen kommt, das Handelsvolumen höher ist und unerfahrene Anleger in letzter Minute handeln.

Wann sollte man amerikanische Aktien kaufen? ›

Der vorbörsliche und nachbörsliche Handel ist besonders am amerikanischen Aktienmarkt sehr beliebt und nach deutscher Zeit können Anleger bereits ab 10:00 Uhr morgens vorbörslich handeln. Nach dem Schließen der US-Börsen um 22:00 Uhr können Anleger dann noch bis 02:00 Uhr in der Nacht Aktien kaufen oder verkaufen.

Ist außerbörslicher Handel teurer? ›

Beim OTC-Handel handelst Du Wertpapiere außerbörslich – das heißt nicht über einen der stationären Handelsplätze. Der große Vorteil ist, dass Du niedrigere Gebühren zahlst und so Deine Rendite steigerst. Zudem sind die Handelszeiten länger als bei traditionellen Börsen.

Welchen Hebel beim Traden? ›

30:1 Hebel für Hauptwährungspaare = 3,33% Margin. 20:1 Hebel für die wichtigsten Indizes = 5% Margin. 10:1 Hebel für Rohstoffe (Gold nicht eingeschlossen) = 10% Margin. 5:1 Hebel für Aktien = 20% Margin.

Wie lange geht Nachbörslicher Handel? ›

Der nachbörsliche Handel für die einzelnen Handelssegmente findet in der Regel von Handelsschluss bis zum Ende des Börsentages statt.

Warum ändern sich Aktienkurse am Wochenende? ›

So handeln Sie am Wochenende

Größere Preisbewegungen in unseren Wochenendsitzungen resultieren häufig aus aktuellen Nachrichten oder makroökonomischen Ereignissen.

Wie lange kann man außerbörslich handeln? ›

Während bei deutschen Börsen um 17.30 Uhr Schluss ist, ist außerbörslicher Handel bis 22.00 Uhr oder sogar 23.00 Uhr möglich.

Wie funktioniert vorbörslicher Handel? ›

Vorbörslicher Handel ist der Handel von Anlagewerten vor Öffnung der Märkte. Einfach ausgedrückt, es handelt sich um den Handel vor dem regulären Beginn des Markthandels. Händler nutzen die Bewegungen vor Marktöffnung, um einzuschätzen, wie die Märkte bei vollständiger Öffnung funktionieren könnten.

Wie lange muss man Aktien halten damit sie steuerfrei sind? ›

Anders als etwa Verkäufe von Goldmünzen und Goldbarren fallen Aktienverkäufe nicht unter private Veräußerungsgeschäfte. Deshalb gibt es bei Aktien steuerlich keine Spekulationsfrist von einem Jahr zu berücksichtigen. Sie können Ihre Aktien also verkaufen, wann Sie möchten, und es fällt keine Spekulationssteuer an.

Kann man nach 22 Uhr Aktien kaufen? ›

Der börsliche Handel mit den meisten Zertifikaten, strukturierten Produkten und Optionsscheinen wird von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr angeboten. Bei Aktien mit einer Preisfeststellung täglich findet die Auktion zwischen 11 und 13 Uhr statt.

Was sagt die vorbörse aus? ›

Der Wertpapierhandel an der Vorbörse geschieht zumeist ohne Aufsicht vor dem eigentlichen Börsenbeginn per Telefon. Vor allem gibt die Vorbörse auch Information über die Kurstrends des jeweiligen Handelstages. Siehe auch Nachbörse.

Was heißt vorbörse? ›

Vorbörse: Vorbörslicher Handel findet vor den regulären Handelszeiten statt und kann damit vor allem für Anleger:innen mit üblichen Arbeitszeiten eine Möglichkeit sein, aktiv am Marktgeschehen teilzuhaben. Einfacher Zugang: Viele Onlinebroker ermöglichen den vorbörslichen Handel auch für Privatanleger:innen.

Was bedeutet Pre bei Tradingview? ›

Vorbörslicher Handel (Pre Market Trading auf Englisch), ist ein Begriff, der die Handelsaktivitäten beschreibt, die vor den regulären Öffnungen der Börsen stattfinden. Es handelt sich dabei also um einen Handel, der außerhalb der regulären Handelszeiten stattfindet – meistens in den frühen Morgenstunden.

Warum ändern sich Aktienkurse nach Börsenschluss? ›

Wenn die Börse schließt, sind keine Kurse verfügbar, um den Mittelkurs zu ermitteln. Deshalb zeigen wir stattdessen den Preis des letzten Trades mit der jeweiligen Option an. Wenn der Mittelkurs vom Schlusskurs abweicht, ändert sich der Wert Ihrer Position durch das neu laden.

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Author: Roderick King

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